US Rails
21. Februar 2012, Ebene 3, Heilbronn
Southern Canon – Meistersinger in Heilbronn
Wird schon gutgehen mit dem Gig, in Heilbronn ist der Blues, Beer and Burgers-Beelzebub Florian nicht an Bord, vor Jahresfrist in Eppstein endete unser „Auftritt“ mit einem final wüsten Gelage, war nichts mit Harmonie,
4 Way Street, o.k., zumindest erschien uns die Einbahnstraße nachts Richtung Hotel als formidabler Freeway.
Willy, (a.k.a. Joe-Cocker-Willy) der sich gerne zu Liveauftritten aller Art verführen läßt, ist bereit für den „Americana-Opfergang“. Dass er feinste Harmony-Vocals auf die Mainstream-Lauscher bekommt, versteht sich. Radio aus, Ohren auf, staunen und enjoy the ride.
Die kleine Blue-Rose-Supergroup in „kleinen Hallen“ – die US Rails brennen ein Feuerwerk der Spielfreude ab. Besser als CSN & Young! Warum? Bei den Eisenbahnern singen FÜNF!! Noch nie und doch schon oft gehört, sind doch die Musiker beim benachbarten Blue-Rose-Label unter Vertrag.
Ben Arnold klingt wie ein rostiger Nagel, zigmal gerade geklopft, einsatzbereit, krumm und doch wieder aufrecht. Arnold verkörpert neben dem immer freundlichen Tom Gillam, den Rocker der Rails. Und Gillam‘s Stimme ist wie sein Gitarrenspiel: Extraordinär! Parsons, der Folkie und Songwriter der Band mit Rock auf dem Zettel, glockenklarer Gesang findet heute nur reduziert statt, was der „Show“ durchaus zugute kommt. Selbst Bricklin‘s seltene Funkfiguren atmen durch und durch Americana-Luft. Lediglich Matt Muir am Schlagzeug stellt sich mit seinem Vocalparts hinten an. Die US Rails sind der allerbeste Beweis: Das Ganze ist (manchmal) in der Tat mehr als die Summe seiner Teile. Jeder hat seinen Anteil, alle nutzen ihren Spielraum. Die gemeinsamen Songs sind so überzeugend wie der Output aus dem eigenen Schaffen. So sind dann auch die geteilten Songs die stärksten Momente des Abends. Ein eigentlich zusammengewürfelter „Blue-Rose-Haufen“ mit blindem Verständnis für den Nebenmann. Der Funke springt auch im gut besuchten Laden, handgemachte Mugge wird schon noch honoriert, wobei bei 15 €uronen nicht von Honorar gesprochen werden kann. Ein schöner Abend wars, große Familie und größere Band getroffen. Und Willy? Hat sich beide CD‘s gekauft. Heimfahrt ohne Toto…
Die Band:
Tom Gillam (Gitarre, Gesang)
Ben Arnold (Klavier, E-Piano, Orgel, Gesang)
Matt Muir (Schlagzeug, Gesang)
Joseph Parsons (Gitarre, Gesang)
Scott Bricklin (Bass, Gesang)
Setlist:
Heart Don‘t Lie
Ring A Big Bell
Same Old You (Same Old Me)
Good Times
Don‘t Take Me Now
Rainwater
Spell
Sun Gonna Shine
Live Like
You‘re My Home
Nightbird
Carry Your Weight
Old Song On The Radio
Brown Me In The Sun
18 & Lonely
Do What You Love
Almost
Encore:
Lucky Stars
Shine Your Light
Barbed
US Rails:
US Rails
Southern Canon
Tom Gillam:
Play Loud…Dig Deep
Never Look Back
Had Enough
Better Than The Rest
Rustic Beauty
Joseph Parsons:
Joseph Parsons
Live in Stuttgart 2005
5 am
The Vagabond Tales
The Fleury Sessions
Live in Heilbronn 2006
Heavens Above
Slaughterhouse Live
Hope For The Centuries
Scott Bricklin:
Scott Bricklin
Ben Arnold:
Simplify
Gunther Böhm