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Plankschd Rogg

21. Juli 2012, Tennisclub, Plankstadt

Mir Sin Wieder Do Tour 2012 (Warum eigentlich?)

Plankschd-Rogg, die Bap-Bastler, aus der Kurpfalz sind zurück. Vor einigen Jahren haben wir die eher zufällig in einer Schwetzinger Kneipe erlebt. Die waren seinerzeit zumindest lustig und manche Songs der Kölschrocker hatten die sogar ganz gut drauf. Dann war Schluss und wir haben das Projekt aus den Augen verloren…

Die 8 Euro Eintritt zahlen wir gerne, schließlich müssen die Jungs, sind zu siebt, u.a. ihr Equipment unterhalten. Also, auf nach Plankstadt, 45 Minuten Fußweg sorgen für ein erstes Warm-Up, das Erzeugen der Betriebstemperatur wird der Rock ‘n‘ Roll richten – für Mitte Juli ist es empfindlich kalt.
Glauben wir der Eintrittskarte (die uns am Einlass mit der ironischen Bemerkung „willst du wohl von der Steuer absetzen“, die ich mit dem Verweis auf unsere Homepage kontere, abgeknöpft und ebenso schnell zurückgegeben wird) sollen um 20:00 Uhr die Tennisfreunde (die Schönen und die meist Erfolgreichen) rocken. Aber die Band wartet bis der Regen kommt, 21:00 Uhr geht‘s mit Westernhagen‘s „Keine Zeit“ los, ja wie, jetzt doch nicht…??
Wir stellen einen äußerst dünnen Sound fest, kleines Zelt, Open-Air, dass kann schon passieren und sollte der Stimmung auch keinen Abbruch tun. Mit Spielfreude lässt sich der nicht vorhandenen Technik locker eins auswischen. Sieben Musiker (!) auf einen Nenner zu bringen, nötigt schon Respekt ab. Schlagzeuger und Perkussionist (der glänzt bei den BAP-Nummern) machen ihren Job gut, beide Gitarren, Bass und Keyboarder (der kann spielen und erinnert gerade bei den BAP-Songs an das schlimme Gekleistere von Effendi-Büchel, „Da Capo“ und „Ahl Männer…“) ganz leidlich, wirklich schlimm ist der Sänger! Dröge Ansagen, drögere Publikumsanmache, peinliche Gesten und langweilige Geschichten die wirklich Niemanden interessieren, gepaart mit dünnem, ideenlosen Gesang, wer Westernhagen, Klaus Lage und Wolfgang Niedecken in seine Stimme packen will, hat bestenfalls Kirmescharakter. Und so verkommt der Auftritt auch zu einer Jahrmarktsveranstaltung, schon bei BAP‘s „Nemm mich met“ (zweiter Titel) denke ich, nee, bring mich lieber weg. Auffällig sind auch kleinere bis mittlere Textfehler, „Mit 18“, „Alexandra“ usw. usf. Teil I endet dennoch mit einem ganz passablen „Don‘t You..“ von den Simple Minds. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – also bleiben wir. Richtig unterirdisch wird‘s dann mit „Summer Of 69“, wobei trotz des ab jetzt permanenten Lamentos des Frontmannes nicht klar ist, ob die Band tatsächlich eine Tonart zu hoch war oder der „Vocalartist“ versagt hat. Auf jeden Fall bekommen wir sein Klagelied über das Bandversagen zu jeder Ansage zusätzlich. Wir ertragen noch ein paar Songs, an der Bar mit „Onkel Willi“, mit „The Wall“ schlagen uns Plankschd Rogg dann endgültig in die Flucht. Die spielen im Oktober ein Hallenkonzert für 15 €, am kommenden Freitag in Karslruhe gibt‘s Baskery für 10 €, da kann sich der Musikfan mal ansehen, wie Live-Mugge geht!

Positiv an diesem Abend: Die Location, der Service und die Organisation und, ja, irgendwie auch Plankschd Rogg, es gibt noch kleine Live-Shows und Vereine die ein Podium bieten. Immerhin. Wir ziehen uns dennoch erst mal zurück. Bis später!

Gunther Böhm

 

 

 
 

 

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